Bilderrahmen mit Ornament
Radierung
Der Vergolder spricht von einer Radierung, wenn Farbe auf Glanzgold oder -silber aufgetragen und anschließend wieder weggekratzt wird. Der Vorgang auf dem hauchfeinen Blattgold bewirkt, dass entweder das Ornament in Gold oder in Farbe zu sehen ist, je nachdem, ob der Hintergrund oder das Ornament freigelegt wurde. Dabei geben die Kombination von Metall und Farbe und ihr Kontrast der Radierung ihren besonderen Reiz. Die traditionelle Kombination von Gold und Schwarz ist insbesondere auf Renaissancerahmen sehr häufig zu sehen.
Die Ornamentstechniken beim Vergolderhandwerk sind vielseitig, und die Materialien sind seit mehreren hundert Jahren so ziemlich die gleichen geblieben. Alle Ornamente werden von Hand hergestellt, somit steckt immer auch einiges an Zeit in einem Bilderrahmen oder Spiegel, der mit einem Ornament bearbeitet wird.
Die Radierung ist oft bei Renaissancerahmen benutzt worden. Das Radierornament beginnt man, nachdem der Bilderrahmen Blattvergoldet worden ist. Auf die polierte Blattgoldfläche wird eine Farbe aus Pigmenten und Hasenhautleim gestrichen. Das gewünschte Ornament wird aufgezeichnet und dann sorgfältig mit einem Holzstab wegradiert.
Je nach Ornament, wie aufwendig es ist, braucht es sehr viel Zeit und Feingefühl.
So entstehen wunderschöne Renaissancerahmen oder moderne Spiegel.